5 ungeplante Nebeneffekte eines Dreck-Weg-Tages

Der erste Dreck-Weg-Tag von Du Bist Rheinhausen fand Anfang Mai statt. Was uns selbst erst später klar wurde, der Verein Offensive für ein Sauberes Duisburg e.V. unterstützt so viele Müllaufsammel-Aktion, wie wir organisieren. Wir müssen nicht auf einen offiziellen Saubermach-Monat warten, um von der Unterstützung gebrauch zu machen, die im Bereitstellen der Materialien wie Zangen, Handschuhe und Müllsäcke sowie der Abholung der vollen Säcke am selben Tag, besteht.
Daher sollen die Aktionen jetzt regelmäßig stattfinden. Und dafür gibt es mehr Gründe also nur das Sauberhalten unserer Stadt. Wir haben beim ersten Termin schon 5 Nebeneffekte bemerkt, die wir gern mit euch teilen würden:

1. Endlich mal was tun

Eine Teilnehmerin hat es ganz wunderbar auf den Punkt gebracht: Es hat einfach so gut getan, mal gemeinsam etwas zu tun für Rheinhausen. Vielen von uns hat es zunächst etwas Überwindung gekostet zu sagen, wofür der nächste Samstag reserviert ist: „Ich geh Müll aufsammeln.“ „Was, Du gehts anderer Leute Dreck wegräumen?“ Dieses kurzzeitige Schamgefühl, das viele teilten, war schnell überwunden und ist der positiven Erfahrung gewichen, dass man sich getraut hat für etwas loszugehen, das einem wichtig ist. Wir haben uns trotz des konzentrierten Anblicks der schlechteren Seite unseres Rheinhausens, anschließend motiviert und gut gefühlt und das Gefühl hält an.

2. Menschen sehen, dass sich jemand interessiert 

Während wir mit unseren Müllsäcken und Zangen durch die Rheinhausener Innenstadt gestreift sind, haben uns viele Menschen angesprochen und gefragt, was wir denn da tun? Manchmal auch „was zum Teufel“ wir da tun. Natürlich haben wir hier und da gehört „Ach, das bringt ja eh nix.“ Aber viel häufiger haben sich Menschen einfach bedankt. Häufig Menschen, die selbst körperlich nicht mehr unbeding in der Lage wären, sich an der Aktion zu beteiligen. Und ist es nicht schön, wenn du siehst, dass es Mitmenschen gibt, die deinen Wunsch  nach einem etwas respektvollerem Umgang mit der Umgebung teilen, und Hand anlegen.

3. Kinder lernen den respektvollen Umgang mit ihrem Umfeld

Über den klasse Einsatz von Annas Kindern wurden die Kinder einer Schulklasse moblisiert, sich am Dreck-Weg-Tag zu beteiligen. Luna hatte ein Plakat gemalt und damit ihre Klassenkameraden eingeladen. Das kam super an und zeigt erst einmal, dass auch die Jüngsten Rheinhausener hier eine wichtige Rolle spielen. Es hat aber auch die Möglichkeit eröffnet, das 5 bis 10-Jährige lernen, dass Müll nicht auf die Straße gehört. Denn irgendwer muss es ja am Ende weg machen. Der Dreck-Weg-Tag bietet hier noch viele Möglichkeiten, diese Lerneffekte auszubauen und Gespräche mit Kindern zum Thema anzuregen. Vielleicht beim nächsten Mal.

4. Es ergeben sich Gespräche mit Anwohnern

Die einen haben uns im Vorbeigehen gefragt, was wir machen und uns ein schnelles Danke zugerufen. Andere sind stehen geblieben und haben noch ein bisschen mehr davon erzählt, wie es für sie ist, in Rheinhausen zu wohnen. Wir fanden das nicht nur wichtig, um mehr darüber zu lernen, was Menschen hier bewegt, wir glauben auch, dass das Gespräch an sich schon etwas Postives ist und nehmen uns die Zeit dafür, denn wir sind gerne im Gespräch mit Euch.

5. Es tun sich neue Ideen und Lösungen auf

Das durch die Straßen Gehen und Sehen, wo welches Müllproblem besteht. Zu sehen, was für Müll auf der Straße liegt, wo Mülleimer sind und wo nicht, auch die Tatsache, dass man vielleicht mal eine Straße runter geht, die sonst nicht auf dem eigenen Weg liegt, all das sind wertvolle Beobachtungen. Und manchmal kommen uns dabei sogar gute Ideen. Zum Beispiel haben wir festgestellt, dass das Aufheben der Zigarettenstummel eine ganz besondere Sissiphusarbeit ist und haben am Ende grade diese oft liegen gelassen.
Aber wusstet Ihr: Ein Zigarettenstummel kann bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen. Außerdem dauert es bis zu zwölf Jahre, bis ein Zigarettenfilter vollständig zerfallen ist. Darum soll es demnächst vielleicht höhere Strafen für das Stummelaufdiestraßewerfen geben. Vielleicht lässt sich darum ja jetzt schon eine Kampagne spinnen, dann können wir uns die Bußgelder in Rheinhausen später sparen.
Damit all diese Einblicke nicht verloren gehen, sollen kommende Dreck-Weg-Tage nicht beim Gruppenfoto mit den Müllsäcken enden, wir würden gern im Anschluss noch einmal gemütlich zusammenkommen und uns wenigsten 20 Minuten Zeit nehmen, um unsere Beobachtungen und Ideen miteinander zu teilen.
Habt ihr noch mehr Nebeneffekte bemerkt? Sagt bescheid. Wollt ihr selbst die Nebeneffekte erfahren. Macht mit beim nächsten Dreck-Weg-Tag am 20.07.2019.
Comments
  • oller Osel sagt:

    Bitte korrigieren: Der nächste Dreck-Weg-Tag ist am 20.07.2019 und nicht am 20.06.2019
    Sonnige Grüße aus Bergheim

  • Steffi sagt:

    Hallo, ein weiterer positiver Nebeneffekt ist vielleicht, dass euch viele Leute gesehen haben und auf euch aufmerksam geworden sind. Vielleicht neugierig geworden sind und so anfangen sich auch Gedanken zu machen. Vielleicht werdet ihr dadurch immer mehr die etwas tun wollen.
    Viele Grüße Steffi

    • Anne Hildebrand sagt:

      Liebe Steffi,
      genau das !!! Es geht und natürlich auch darum zu zeigen mit gutem Beispiel vorran zu gehen und Verantwortung zu nehmen, obwohl wir nicht die Verursacher sind. Das mag manch einem fremd vorkommen den Müll von anderen weg zuräumen, aber es geht darum etwas zu tun, statt sich zu beschweren. Das bringt uns gleich in eine viel bessere Energie und macht gute Laune 🙂

  • Stefanie Wagner sagt:

    Hallo .ich sammel alleine Müll am rhein und würde mich gerne einer Gruppe anschliessen

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